John, auch gerufen Johnny, Rush stieß einen Passanten beiseite als er in eine weitere kleine Gasse abbog, die weiter weg vom Sunset Boulevard führte, von dem er gerade gekommen war. Irgendwo hier musste dieser kleine Dreckskerl doch sein. Versteckte sich im Zwielicht, Halbdunklen. Sowohl vor ihm, als auch vor den bösen Jungs.
Das nahm sich nicht viel. Johnny war auch nicht gerade das, was man einen guten Jungen nannte.
Im Revier wurde er gern gemocht. Er war der Kumpeltyp und er hatte die richtigen Freunde, außerdem war er intelligent genug den Richtigen gegenüber das Richtige zu tun und zu sagen.
Aber Johnny Rush war ein Mistkerl, ein Arschloch und wäre er kein Cop, dann wäre er sicherlich einer der ganz bösen Jungs.
Johnny hatte schon öfter mal überlegt, ob es sich nicht lohnen würde die Seiten zu wechseln. Aber bisher und auch momentan fuhr er zweigleisig ganz gut.
Und seine Gott verdammte Wut und seinen Jähzorn, sowie die Aggressivität, die sich immer wieder in ihm aufstaute, ließ sich prima ausleben.
Oh, da war er ja. Beute gefunden. Johnny kam lautlos, von hinten, schlich sich an. Sein Ziel und Opfer bemerkte nichts, bis es zu spät war. Eben noch spuckte er aufschneidend die größten Töne vor seinen kleinen schmierigen Freunden und Kumpanen und im nächsten Moment jaulte er auf und Blut spritzte aus seiner Nase.
Der Detektiv hatte Micky Lowell im Nacken gepackt und mit dem Gesicht voran frontal gegen die Mauer geknallt.
Die Nase des Mannes brach und er zappelte nur ein bisschen in Rushs Griff.
"Na wen haben wir den da? Micky, mein Freund, hmm?", fast freundlich sprach er nahe in sein Ohr, dass machte den meisten sogar noch mehr Angst. "Du hattest mir doch etwas versprochen! Weißt du, dass es ganz und gar nicht Gentelman like ist, seine Versprechen nicht zu halten? Besonders mir gegenüber?
Ich habe dich laufen lassen, ich war lieb zu dir, als ich dich zwischen den Beinen dieser Kleinen gefunden habe, die ganz und gar nicht wollte, was du da mit ihr gemacht hast. Nicht wahr?
Und du hast mir versprochen mir zu besorgen was ich haben wollte, richtig?
Aber das hast du nicht. Ganz und gar nicht fein von die Micky.
Jetzt haben wir ein Problem, du und ich.
Denn weißt du, ich ich bin der Cop und du, du bist nur ein kleiner schmieriger Gauner und Vergewaltiger. Und du wirst so oder so, immer verlieren, Micky."
Der Mann jammerte immer noch und Johnny hasste das, er war angewidert von diesem Stück Dreck.
Die Gangster, die etwas auf sich hielten, mit denen konnte man wenigstens Auge in Auge reden. Die konnte Johnny respektieren. Aber so einen Wurm?
Einfach nur weil er es konnte, und weil er das Gejammer nicht mehr hören wollte, schmetterte er den Mann noch ein paar weitere Male gegen die Wand.
Micky sackte in sich zusammen und Johnny wischte sich die Hände ab.
Gut, dass er auf ihn nicht angewiesen gewesen war. Man hielt sich als intelligenter Mensch, schließlich mehr als eine Tür offen und hatte immer einen weiteren Plan in der Hinterhand.
Wer wäre er schließlich, wenn er sich auf solche Deppen verließ.
Micky hatte ihm nur eine günstige Gelegenheit geboten.
Johnny zog dem Mann das Handy aus der Tasche und durchsuchte die Kontakte. Na bitte, doch zu etwas nütze.
"Lass lieber die Pfoten von Mädchen, die keine Geld dafür haben wollen, wenn du versuchst sie zu vögeln. Dass tut dir nicht gut.", bemerkte der Detektiv trocken, als er auf den zerschlagenen Mann hinunter sah.
Die Handynummer speicherte er in sein eigenes ein, wischte das andere ab und schmiss es Micky wieder hin.
Hier war er fertig. Was nicht hieß, dass er sich jetzt nicht an den Kontakt machen konnte. Johnny Rush grinste zufrieden und verließ die Gasse wieder.